Levada da Serra Choupana
Unsere vierstündige Wanderung entlang der Levada da Serra
Choupana beginnt wie die Wanderung entlang der Levada dos Tornos
in Camacha. Das macht es leicht diese Unternehmung mit dem Überlandbus der Linie 77 vom Bushof in Funchal zu starten. In Camacha
angekommen gehen wir vom Dorfplatz zunächst auf die Hauptstraße zurück und halten uns rechts an der Kirche vorbei bergauf. Weiter oben,
bevor die Hauptstraße in die neue Umgehungsstraße mündet, gehen wir die steile Stichstraße auf den kleinen Supermarkt zu. Hier besorgen wir
uns noch ein wenig Proviant, bevor es stetig weiter bergauf geht. Von hier aus hat man eine gute Aussicht in das hinter uns liegende Tal und etwas weiter entfernt, auf den Atlantik. Mit ein wenig Geduld
kann man auch den Flugzeugen beim Starten und Landen zusehen. Weiter oben gehen wir über eine kleine
Bergkuppe leicht bergab, bevor die Straße über eine lange Gerade wieder den Berg hinauf führt. Auf halber Strecke
kreuzt die Levada vor einer Häuserreihe die Straße (Bild) und wir folgen ihr nach links gegen die Fließrichtung in
Richtung Choupana. Der nun vor uns liegende Weg ist bis zum Ende der Levada ohne Hindernisse und
Schwierigkeiten bei der Orientierung. Aber schon der erste Eindruck ist phantastisch. Es gibt Wegabschnitte, die uns wie in eine Märchenwelt versetzen. Nach
kurzer Zeit führt uns der Weg an einer Stelle vorbei, an der man einen großartigen Blick über Camacha hat. Einige Zeit später
gehen wir durch ein Dorf, in dem die Levada unterirdisch weiter geführt wird. Solange wir uns auf dem folgenden Weg auf gleicher
Höhe befinden, können wir die Levada nicht verlieren. Richtig! Fast am Ende des Dorfes führt an einer hohen Mauer eine Treppe
zurück zur Levada (Bild). Unter einigen Häusern kommen wir nun in den schönsten Teil der Wanderung. Der Weg führt uns
streckenweise durch dichten Wald, in dem vereinzelt Häuser stehen. Daher sehen wir ab und zu Einheimische, die uns entgegen nach Camacha gehen. Die Levada wird mehrmals von Straßen gekreuzt, die zum Teil nur bis zu
benachbarten Häusern zu führen scheinen. An andere Kreuzungen liegen Bushaltestellen, die auf eine Busverbindung nach Funchal
hindeuten. Nach etwas mehr als einer Stunde treffen wir auf die Begrenzungsmauern einer Quinta und gehen an ihr bis zum Haupttor
weiter. Von hier aus haben wir über die vor uns liegenden Felder einen weiten Blick über das Tal. In unserem Reiseführer steht
geschrieben, daß man in den Garten der Quinta gehen und sich bei einem Erfrischungsgetränk unter Bäumen ausruhen kann. Zumindest
heute ist uns der Eingang deutlich durch eine Kette verwehrt. Macht nichts! Dann suchen wir uns eben selber ein nettes Plätzchen für eine
Rast. Einige Minuten hinter der Quinta gehen wir wieder durch dichten Wald an einer auffälligen Felsformation vorbei, die aussieht
wie eine Reihe von Stützpfeilern einer hohen Mauer. Der nächste auffällige Orientierungspunkt ist zur rechten Seite die Ruine eines
alten Wasserhauses (Bild), die inzwischen so zugewachsen ist, daß man fast an ihr vorbeigeht wenn man nicht darauf achtet. An einem offenen Bergrücken unweit von hier
sehen wir unsere erste Levada-Kreuzung. Unsere Levada, die hier inzwischen kaum noch Wasser führt, verschwindet, über eine tiefer werdende Schlucht
angekündigt, kurzzeitig unter der Erde. Über ihr verläuft eine enge künstliche Wasserrinne bergab. Unser
Reiseführer sagt, daß dieses eine private Levada ist, die Blendy´s Garden in ca. 1km mit Wasser versorgt. Von
hier ist es bis zum Ende der Levada nicht mehr weit. Auf ihrem letzten Stück verliert die Levada noch ihr letztes
Wasser (eigentlich gewinnt sie ja hier ihr erstes) bis sie nur noch durch einen dichten grünbewachsenen Streifen zu
erkennen ist. Das Ende des Weges führt d irekt auf einen Pflastersteinweg in der Breite eines Autos, der
senkrecht von unten kommend den Berg hinauf führt und hinter einer leichten Linkskurve im Wald verschwindet. Weit und breit
kein einziges Gebäude zu sehen. Am Eingang der Levada weist ein Schild in unsere Richtung. Bevor wir den zweistündigen
Rückweg antreten, machen wir es uns noch kurz auf den Pflastersteinen gemütlich.
Von Camacha aus ist diese Levada leicht zu begehen,
ohne auf ein größeres Hindernis zu stoßen. Sie ist deshalb aber nicht weniger schön. Für den beschriebenen Weg
haben wir hin und zurück ca. 3,5 Stunden benötigt.
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