Hinauf in die Cami des Barranc bei Biniaraix
Eine "etwas ganz andere Wanderung" haben wir von Sóller aus hinauf über in die Bergwelt bei Biniaraix (Bild) unternommen, und
zwar eine über den alten Pflasterweg den Cami des Barranc, der alleine nahezu 600 Höhenmeter überwindet.
Nicht unbedingt schwierig, aber doch recht anstrengend, sowohl bei dem Auf- als auch beim Abstieg. Insbesondere fordert der Abstieg
über weite Strecken etwas mehr Konzentration, da der alte Weg
teilweise aus sehr groben Pflastern besteht. Daher sind knöchelhohe Wanderschuhe gegen Umknicken sehr
empfehlenswert. Wer dann oben nach Überquerung des Passes Coll l’Ofre etwa auf Höhe des Zwischentals bei der Finca Binimorat angekommen ist (ca. 890 m) und einen oder gar alle zwei
benachbarten Gipfel (den Puig des Verger (910 m) mit Draufssicht auf Fornalutx, und den l’Ovre (1090
m) in Richtung Inselinnere) erklimmt, kann leicht noch mehrere hundert zu überwindende Höhenmeter drauflegen. Zuvor an der Finca l’Ofre (680m) kann man sich noch für einen dritten Gipfel es Cornador
(1009 m) hoch über Biniaraix entscheiden.
Wegbeschreibung Von dem Plaza Constitucion in Soller aus führt uns der inzwischen bekannte Weg durch die Geschäftsstraße
hindurch in ca. 15 Minuten in das kleine malerische Dorf Biniaraix direkt unterhalb der des es Cornador. Vom
Kirchplatz mit dem Restaurant Bar Bodega aus gesehen gehen wir die Straße zwischen den Häusern ein kurzes
Stück bergauf. An der "Kreuzung" - ein Schild weist nach links um eine Hausecke herum nach Fornalutx -
gehen wir 90 Grad nach rechts (Hinweistafel in die Cami des Barranc) und gelangen auf einen Schotterweg. Nach
weiteren 5 Minuten stehen wir an einem Eisentor vor dem eigentlichen Einstieg in den Taleinschnitt Barranc de Biniaraix, einer kleinen Brücke über den jetzt im März
kleinen Bach rechts unterhalb des Schotterweges. Eine Furt durch den Torrent des Barranc für Esel, Schafe
und Ziegen kann im Frühjahr auch als Test für wasserdichte Wanderschuhe dienen (Bild). Auf geht’s ...
Über den Cami des Barranc
Ab hier verläuft der alte Pilgerpfad in zahlreichen Kurven und Serpentinen auf teilweise wunderschön gepflasterten Abschnitten
innerhalb der bewaldeten Schlucht bergauf (Bild). Er kreuzt schon nach kurzem Verlauf wieder über weitere zwei Brücken oder Furten den Torrent des Barranc. Der nächste Abschnitt in den
sich nach oben wechselnden "Landschaften" wird durch Olivenhaine bestimmt, die sich an den steilen und felsigen Hang
schmiegen. Danach schlängelt sich der Pfad durch durch eine langgezogene enge Schlucht, in der es - von den steilen Wänden
abgesehen - nur den Weg und das teilweise tief liegende Flußbett gibt, ach ja, und noch eine alte steinerne Wasserleitung, die an der
Felswand klebt. Bei starkem Regen oder bei der Schneeschmelze muß hier das Wasser ziemlich stark rauschend zu Tal donnern!
Eine Zwischenebene - eigentlich ein Talkessel, der von drei Seiten von steilen Bergmassiven umrahmt wird - ist wieder durch
zahlreiche Olivenhaine geprägt. Hier findet man sogar einige größere Gebäude, zwischen denen unser Weg auf das mittlere
Bergmassiv zu verläuft. Mit zahlreichen eng gezogenen Serpentinen gehen wir nun die steile Bergwand an. Das Ziel des Cami des Barranc liegt links am oberen
Ende des Wasserfalls, dessen zarten weißen Schleier man schon aus dem Kessel heraus erkennen kann.
Oberhalb des Wasserfalls angekommen, gehen wir über einen schmalen Fußpfad entlang der zur rechten
Seite liegenden Schlucht und passieren dabei ein kleines Eisentor. Nicht weit davon liegt an einer kleinen
Staustufe ein Abzweig, der rechts durch den Torrent des Barranc hindurch hoch auf den 1009 m hohen es Cornador führt.
Weiter zum Coll l’Ofre Unser Weg geht jedoch weiter hoch in Richtung des Passes Coll l’Ovre, in dessen
Nähe man einen Blick auf den Cuber Stausee und die Finca Binimorat genießen kann. Wir gelangen in einer Hochebene am
Ende des Pilgerweges auf einen Kiesweg zur Finca l’Ofre und folgen diesem in die andere Richtung vorbei an einem
Aussichtspunkt mit Fernrohr (Bild unten) in Serpentinen bergauf. Die einzelnen Kurven hinauf zum 890 m hoch gelegenen Pass
können über Fußwege durch den Wald abgekürzt werden. Oben angekommen,
befinden sich auch die Auf- und Abstiegsroute zum l’Ofre, die wir aufgrund von Zeitmangel - und außerdem hat uns ja das Wetter obendrein noch eisige Temperaturen beschert - nicht mehr in Angriff genommen
haben. Der Weg hätte uns (entsprechend unseres Wanderführers) ab hier zunächst weglos in Richtung l’Ofre bis zum
Waldrand auf einen schmalen Karrenweg und dann weiter mehreren in Kehren bis zum Gipfel geführt. Aber vielleicht
schaffen wir das das nächste mal!
Hier oben war dann leider auch unser Umkehrpunkt für den Weg über den Cami des Barranc zurück nach Biniaraix. Von dort aus haben wir noch einen Abstecher in das 15 Minuten entfernte Fornalutx
unternommen, um unsere Anstrengungen auf dem zentralen Dorfplatz mit einem Kaffee und Mandelkuchen
zu krönen - und dazu schien uns sogar noch die Sonne.
Für diese anstrengende Wanderung haben wir ab Biniaraix vorbei an der Weggabelung vor der
Staustufe, weiter zur Finca l’Ovre bis zum Pass Coll l’Ofre und wieder zurück nach Biniaraix etwa
4 Stunden benötigt, zwei kurze Rasten inklusive. Wer sich noch den oder die Gipfel des es Cornador, l’Ovre, und/oder den Puig des Veger vornimmt, muß entsprechend viel Zeit mitbringen.
Schwindelfreiheit ist für den beschriebenen Wegabschnitt bis zur Staustufe und in Richtung Binimorat
nicht unbedingt gefragt, aber ein Stück des Weges unmittelbar vor der Staustufe führt in einer Schleife
recht dicht an einer steil abfallenden Schlucht entlang. Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten.
Google Earth KML Track.
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