Die Umgebung von Paguera
In Paguera im Westen Mallorcas am unteren Ende des Tramuntana Gebirges liegt das
Hotel unseres zweiten Mallorca Besuches. Paguera ist eine von mehreren Touristenhochburgen in dieser
Gegend und ist touristisch betrachtet “fest in deutscher Hand”. Dennoch ist das mittelgroße Städtchen unweit von Andratx aufgrund seiner Lage
als einer der schöneren Urlaubsstandorte anzusehen. Paguera ist einerseits inseleinwärts von größeren
Waldgebieten umgeben, die sich auch über die ersten Ausläufer der Tramuntana erstrecken, und
besitzt andererseits zum Meer hin einige wunderschönen Sandstrände. Der ausgedehnte Strandbereich Pagueras ist durch ins Meer ragende Felszungen in 3 Abschnitte geteilt. Es
ist leicht vorstellbar, daß hier und in der Geschäftsstraße entlang der beiden größeren Strände in der
Hauptreisezeit eine Menge los sein muß. Bei unserem ersten Besuch gegen Ende Februar halten sich die
Menschenmassen in Grenzen und die Atmosphäre ist es eher im gemütlichen Bereich einzuordnen. Dennoch
haben bereits alle Geschäfte und die meisten Restaurants geöffnet, so daß zumindest von dieser Seite her
keine Einschränkungen bestehen. Unter den Gästen scheint es eine Menge Leute zu geben, die hier fernab
des ungemütlichen deutschen Winters unter wärmeren Bedingungen “überwintern”.
Direkt am Hinterland Pagueras grenzen ausgedehnte Waldgebiete, in denen man - je nach eingeschlagener
Richtung - kurze bis ausgedehnte Wanderungen unternehmen kann. Neben den breiten eindeutigen Wegen gibt es auch häufig
Gelegenheiten auf schmalen Fußpfaden neue Eindrücke zu sammeln. Die Gefahr sich dabei zu verlaufen ist dabei eher gering, da es
genug Möglichkeiten gibt sich wieder in Richtung Paguera oder der Nachbarstadt Calvia zu orientieren. Auch gibt es die Möglichkeit mit dem Bus zu interessanten
Wanderungen z.B. ins nicht weit entfernte Sant Elm zu fahren (s. Karte). In unseren Wanderführern haben
wir zwei interessante kurze Wanderungen entdeckt, die direkt am Westlichen Ende am Kreisverkehr Pagueras beginnen und auch enden, gerade mal 10 Minuten von unsrem Hotel entfernt (rote Markierungen
in der Karte). Die Wanderungen sind mit 3 bzw. 2 Stunden angegeben und wir haben uns daher die eine für
vormittags und die andere für Nachmittags vorgenommen:
Zum Wachturm am Cap Andritxol Unsere vormittägliche Wanderung führt
uns an den 157m hoch über dem Meer gelegen Wachturm. Für diese Wanderung gibt es gratis an der unmittelbar am Strand gelegenen
Touristeninformation einen kleinen Wanderführer Landschaften Calvia´s (natürlich mit zusätzlichen
weiteren Wanderungen), mit dessen Karte sich leicht zurechtkommen läßt.
Wir starten die Wanderung am Kreisverkehr auf der Seite des Supermarktes und halten uns in Richtung Cala Fornells leicht bergauf. Als schöne Alternative
kann man auch den Weg entlang des Strandes nehmen um dann rechts am Hotel Mar Y Pins vorbei
den etwas anstrengenden Treppenweg mit nahezu 100 Stufen empor zu klettern. Der weitere Weg führt uns zunächst entlang der
Küste durch die interessante und hübsche Hausansammlung Las Aldeas Fornells. Dieser folgen
wir weiter durch verschiedene Wohngebiete meistens auf Sichtweite des Meeres, bevor wir uns nach ca. 2
Kilometern am Ende der Straße bei den Hotels in Cala Fornells befinden. Insbesondere in der Dunkelheit ist vom Strand in Paguera das linke der Hotels (Coronado) durch seine auffällige großflächige
Beleuchtung sehr gut zu sehen.
Eine Zwischenstation an der Calo d’en Monjo
Von hier aus gehen wir zwischen den beiden Hotels ein kurzes Stück bis auf die Anhöhe leicht bergauf und
folgen an der nächsten Abzweigung dem links abwärts gerichteten Schotterweg. Fast wieder auf
Meereshöhe angekommen, kurz hinter einem eingezäunten Grundstück weist ein Schild links abwärts hin zu
der nicht weit entfernten und tief eingeschnittenen kleinen Bucht Calo d´en Monjo. Eine sehr gute
Möglichkeit sich kurz zu setzen, die Natur in dieser Idylle auf sich wirken zu lassen - und natürlich ein paar
Fotos zu machen (Bild). Im Sommer natürlich ein Muß für ein kurzes erfrischendes Bad kurz vor dem Aufstieg hinauf zum Turm.
Es gibt auch einen interessanteren Alternativweg, über den man an die gegenüberliegende Seite der Bucht
gelangt. Dazu biegen wir bereits kurz vor der Absperrung (für Fahrzeuge) des Schotterweges über einen
kleinen Parkplatz links in den Wald und folgen dem schmalen Weg über mehrere Kurven in das
eingeschnittene Tal der Bucht, die wir auf der rechten Seite gegen den Uhrzeigersinn zum großen Strandabschnitt queren können.
Der Anstieg hinauf zum Turm Zurück am Schild führt der Weg nun ein wenig steiler
entlang des Hanges nach oben in Richtung unseres Ziels. Auf einem kleineren Bergrücken auf halbem Weg nach
oben zum Turm verliert sich der bis hier hin eindeutige Weg in einen relativ steilen und steinigen Kletterpfad.
Der steilste Abschnitt befindet sich unmittelbar unterhalb des des Turms.. Nach ca. 10 Minuten über felsige
Strecken und durch Gestrüpp haben wir den Anstieg geschafft und kommen oben in unmittelbarer Nähe des Turms auf dem Bergrücken des Cap Andritxol an.
Die Ebene hier oben ist durch einen mannshohen Gitterzaun geteilt, wobei sich der Turm auf der anderen
Seite befindet. eine unserer Karten zeigt, daß es sich hierbei um die Grenze des Verwaltungsbezirks von Calviá nach Andratx handeln muß - trotzdem ein
ziemlich unsinniger Zaun. Ein Durchgang befindet sich ein Stück weiter links. Dabei erhalten wir phantastische
Blicke auf die auf der anderen Seite liegende Ortschaft Camp de Mar, seine Bucht, die eingrenzenden steilen Klippen und die hinter Camp de Mar liegende Bergwelt (Bild unten).
Einfache Alternative zum Anstieg
Wem dieser steile Anstieg zu unsicher ist, kann die Alternative auf der Anhöhe hinter den Hotels wählen. An
dem Abzweig, den wir zuvor links hinunter gefolgt sind, halten wir uns rechts. Der breite Weg führt zunächst
breit auf den Berg zu, wird aber enger und kann bald nur noch zu Fuß begangen werden. Vorbei an der
Ruine eines Kalksteinofens gelangt man nach kurzer Zeit auf einen breiten Fahrweg, an dem wir uns links
hoch zum hin Turm halten. Der Weg schlängelt sich ein wenig die letzten Meter hinauf, und schon bald erreichen wir den Turm.
Über den felsigen Bergrücken gelangen wir nach ca. 10 Minuten zum eigentlichen steil abfallenden Cap Andritxol.
Aber Vorsicht beim hinunter schauen! Hier geht es nahezu 180 Meter senkrecht hinab bis zum Meer. Nach einer kurzen Pause führt
uns unser Weg zurück nach Paguera am Turm vorbei den Weg hinunter bis zu der Stelle, wo der Pfad vorbei am
Kalkofen zuvor auf die Straße führte. Wir halten uns hier
geradeaus zur linken Seite des Gatterzauns in Richtung eines großen Anwesens, an dessen
Grundstücksmauern wir rechts vorbei gehen. Hier folgen wir dem zunächst leicht abfallenden Weg, bevor er
sich halb rechts steil einen Hügel hinauf zieht. Auf der anderen Seite geht es nicht ganz so steil wieder hinunter in das Tal von Paguera. Nach ca. 15 Minuten kommen wir an einer Müllkippe vorbei - die
ignorieren wir hier mal - passieren diese gegen den Uhrzeigersinn und queren kurz danach die Straße nach Cala Fornells (C719). Wir gehen ein gutes Stück weiter entlang des Waldweges, bevor wir uns links
hinunter auf den Supermarkt und zurück zum Kreisverkehr orientieren.
Für diese leichte Wanderung haben wir mit unserer kurzen Rast an der Bucht Calo d´en Monjo und
am Aussichtsturm ca. 3 Stunden benötigt. Auch wenn die Wanderung meist über bequeme
Schotterwege führt, gibt es genug steile Stellen, an denen festes Schuhwerk vorhanden sein sollte.
Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs keine.
Von Paguera hoch zum Drachenkopf Sa Bruta
Unsere zweite Wanderung an diesem Tage beginnt in der Stichstraße Carrer de Talaia auf der von der
Supermarkt abgewandten Seite des Kreisverkehrs. Wir folgen zunächst den Straßen bis hoch an den Häuserrand Pagueras. Der Einfachheit halber sind hier nur die Straßennamen aufgezählt, denen wir bis nach
oben folgen müssen. Diese sind jedoch meistens relativ leicht zu entdecken.
von Carrer de Talaia nach ca. 200m links nach Carrer Dr. Noe
nach kurzem Stück den Carrer de Tamarindo hoch
dieser wird weiter oben zum Carrer de Bellavista
die Verlängerung wird weiter oben zum Carrer de Baladre
vorbei an der Wohnanlage Monte Esmeralda
(Für die sich gut Orientierenden: Es geht bergauf bis hoch zum nordwestlich liegenden Ende Pagueras)
Der Weg bergauf führt an zahlreichen herrlichen Besitztümern vorbei, die zu dieser Jahreszeit häufig
unbewohnt erscheinen. Oben am letzten Haus angekommen, werden wir mit einem großartigen Blick über Paguera belohnt. Die Straße macht hier an einem
Stromhäuschen einen Knick hoch in den nahen Wald, der wir noch ca. 200m weiter durch eine Schneise hindurch folgen und dann in einigem
Abstand vor einer Ruine nach rechts in den Wald verlassen. Hier beginnt der schönste Teil der
Wanderung. Wir befinden uns nun in einem lichten Wald, durch den sich unser Weg leicht nach oben
windet. An einer Gabelung brauchen wir uns nur geradeaus zu halten, ansonsten gibt es keine Möglichkeit vom breiten Weg abzukommen. Der
Weg läuft weiter oben in einer Linkskurve um unser Ziel, dem Bergrücken herum. Hinter der Kurve -
hier geht es wieder leicht bergab - gibt es links einen
spitzwinkeligen Einstieg hinauf zum Drachenkopf. Ab hier wird es stetig steiler und steiler bevor wir auf einer
Anhöhe vor dem Felsen stehen (Bild). Für den Heimweg weist unser Wanderführer leider keine Alternative auf und wir sind gezwungen, den
gleichen Weg zu nehmen.
Für diese leichte Wanderung haben wir ca. 2,5 Stunden benötigt. Festes Schuhwerk benötigt man nur
am letzten steilen Stück quer durch den Wald. Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs keine.
|