Zum Torre Picada hoch über Port de Sóller
Die folgende Wanderung - oder besser: Der folgende Spaziergang in die nähere Umgebung von Port de
Sóller führt uns zu einem der zahlreichen Türme, die auf Mallorca zur Abwehr von Piraten dienten. Unweit
von diesem wird uns der Weg unterhalb einer scheinbar umfallenden, weil schrägen Felsnadel, führen. Diese kann schon von Port de Sóller aus sich auffällig am Horizont abzeichnend gesehen werden (Bild).
Da dieser Weg - wie schon angedeutet - recht kurz ist, direkt in Port de Sóller beginnt und daher keiner
großartigen Vorbereitungen benötigt, bietet sich diese Unternehmung für den Nachmittag unseres
Anreisetages an. Der Wegverlauf beinhaltet ebenso einen kleinen Exkurs innerhalb Port de Sóllers auf den
Ortsteil oberhalb des Hafens, auf dem sich ganz oben das Marinemuseum Museu de la Mar befindet. Die
Aussicht von hier, sowohl über die geschützte Bucht und den Hafen als auch in die andere Richtung auf die
Felskanten der Steilküste, ist einfach ein Muß. Für uns ein idealer Ausgangspunkt für weitere Eindrücke in
der Natur direkt vor den Toren von Port de Sóller.
Hoch zum Museo de la Mar
Wir starten von unserem Hotel direkt an der Hafenpromenade und gehen in Richtung des Bahnhaltepunktes
an der Hafenanlage. Etwas unterhalb vor dem neu gestalteten Hafengelände, biegen wir schräg rechts in die schmale Straße Calle de San Ramón de Penyafort hinauf zu Plateau vor dem Marinemuseum und genießen
von dort aus die phantastischen Ausblicke auf Meer, Hafen und Port de Sóller. Bevor wir die eigentliche
Wanderung beginnen, gestatten wir uns einen kurzen Besum im Museum. Hier erhaschen wir von einem
meerseitig überhängenden Felsen innerhalb des Museumgeländes (dieser liegt noch einmal ein gutes Stück
oberhalb des Museum-Plateaus) einen noch beeindruckenderen Ausblick auf die Steilküste (Bild).
Hoch zum Plateau
Zunächst gehen wir den gleichen Weg zurück zum Hafengelände und biegen keine 100 Meter weiter nach links in die Camino de Cingle. Nach weiteren 100 Metern folgen wir der Straße scharf links hinauf und
dann etwa 500 Meter weiter bis zu einer "modernen Hotelruine" hoch auf den Klippen der Steilküste. Das
Ganze wäre sicherlich mal eine imposante Hotelanlage geworden, wenn man beizeiten die Statik der
Felsformationen genauer untersucht hätte. Mit anderen Worten: Das Gebiet um das Hotel könnte mitsamt dem
Hotel ins Meer abrutschen. Sogar die Kräne stehen noch verlassen herum und dürfen nicht eingeholt werden - soweit meine Kenntnisse.
Wir folgen der Straße für etwa weitere 15 Minuten entlang einer Reihe neuer Wohnhäuser bis wir bergab gehend zu
einer Rechskehre gelangen. Hier folgen wir der schmalen Stichstraße Camio de Illeta nach links hinauf und gelangen
in etwa 10 Minuten an einer Rechtskehre und über eine kleine Mauer hinweg auf das Plaeau xxx.
Vom Plateau hoch zum Torre Picada
Zum Torre Picada führt der Weg nun geradeaus über zwei Kehren nach oben. Wir entschließen uns jedoch
die erste Kehre abzukürzen und folgen dem schmalen Pfad links in den Wald hinein. Nach etwa 5 Minuten
mäßigen Anstiegs wieder auf dem Weg angekommen, halten wir uns noch ein Stück nach links, dann durch die Kehre nach rechts und nach etwa weiteren 300 Metern erreichen wir den imposanten Turm (Bild rechts)
unmittelbar auf der Felskante vor dem tief darunter liegenden Meer. Das Tor in den mit hohen Mauern abgegrenzten
Vorhof des Turms war dieses mal leider verschlossen. Bei meinem letzten Besuch kam man hier noch herein und konnte an der
meerseitig niedrigen Mauer einen "sicheren" Blick in die Tiefe wagen. Egal, auch um den Turm
herum bekommt das Auge einen großartigen Blick in diesen Abschnitt der Steilküste, und ebenso auf die Felsnadel, unserem nächsten Ziel
(Bild links).
Weiter zur Felsnadel
Wir nehmen den gleichen Weg zurück zum Plateau und folgen hier dem
Abzweig in Richtung Felsnadel. Zunächst ist diser Weg breit und befestigt,
führt aber dann in den Wald hinein und löst sich hier nach und nach auf. Am
"Ende" kraxeln wir ein wenig bergauf zurück auf die eigentliche Straße.
Alternativ kann man ohne Kraxeln auch direkt diese Straße benutzen, indem
wir das Plateau über die eben überstiegene kleine Mauer wieder verlassen und uns in der Straßenkehre nach links halten.
Wir folgen nun diesem Weg bis dieser uns knapp unterhalb der Felsnadel
vorbeiführt. Von hier aus gesehen wirkt der Felsen einfach riesig und man
kann sehr schnell ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken bekommen, wie schräg doch dieses Gebilde an dem Berghang klebt, ohne BISHER
umgefallen zu sein. Etwa 100 Meter weiter gelangen wir aus dem bewaldeten Hang in einen
Olivenhein, durch den sich der Weg nun in 6 Kehren auf die nächsthöhere Ebene schlängelt. Gleichzeitig wird der Blick auf das Meer und das
zurückliegende Gebiet immer großartiger. Auch der der Turm Torre Picada ist von hier aus auf dem Gipfel
oberhalb Port de Sóllers deutlich auszumachen. Kurz hinter der letzten Kehre finden wir ein reizvolles Fotomotiv: Ein altes
Gebäude mit einem in voller Blüte stehenden Mandelbaum. Und direkt dahinter - quasi als Rahmen - das phantastische Bergmassiv (Bild).
Etwas später folgen zwei weitere Kehren, und unmittelbar darauf ein Tor, durch das der Stichweg hinauf auf das
Bergmassiv führt. Das Tor ist leider abgeschlossen, ein untrügliches Zeichen für Privatbesitz. Also folgen wir dem
ursprünglichen Weg geradeaus bis dieser nach einigen hundert Metern mehr oder weniger unvermittelt vor einem weiteren Tor
an einem kleinen Gebäude endet. OK, es soll ja auch nur eine kleine Wanderung bzw. ein
Spaziergang sein, ohne irgendwelche Berge zu erklimmen zu wollen. Also kehren wir hier ohne Groll um und gehen den gleichen Weg zurück nach Port de Sóller.
Für diese kurze Wanderung in das Hinterland von Port de Sóller haben wir etwa 4 Stunden benötigt.
Da sie fast ausnahmslos (von Abkürzungen mal abgesehen) über befestigte Wege führt, sind
Wanderschuhe keine Notwendigkeit. Schwierige Anstiege gibt es keine, ein wenig Kondition ist aber nicht schlecht.
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