Von Valldemossa über den Teix und Galera nach Sóller
Mit dieser Tour haben wir uns für den Anfang unseres Wanderurlaubs eine ganze Menge vorgenommen. Da es hoch auf über
1000 Meter hinausgeht und auch ein Großteil der Strecke auf dieser Höhe über unbefestigte und felsige Pfade
führt, ist gutes Wetter unabdinglich. Plötzlich auftretender Höhennebel - nicht auszudenken wenn man auf dieser Tour plötzlich die spärlichen
Wegmarkierungen nicht mehr findet oder sogar gleich den ganzen Weg - ganz egal. Ob man nun zurück möchte oder im voran dem Problem
entkommen möchte. Die Wahl des Verkehrsmittels, um zum Ausgangspunkt zu gelangen, fällt bei dieser Wanderung nicht schwer. Von Port de Sóller aus nehmen wir
einen frühen Bus nach Valldemossa. Auf die Rückfahrtzeit brauchen wir diesmal keine Rücksicht nehmen -
wir laufen den gesamten Weg zurück, zumindest bis Sóller.
Von Valldemossa zum Teix
Vom großen Parkplatz an der Bushaltestelle folgen wir zunächst der Hauptstraße in Richtung Palma.
Nachdem wir das Gebäude mit der Touristeninformation und einen weiteren Parkplatz passiert haben,
biegen wir nach links in die Seitenstraße ein und nach weiteren 50 Metern direkt wieder nach rechts in die Calle de Son Gual. Weiter geht es immer in Richtung Osten knapp oberhalb der Hauptstraße MA-1130 in
Richtung Palma. An einigen Stellen erhalten wir großartige Blicke auf das hinter uns liegende Valldemossa (Bild oben). Wir passieren sogar die Kuppel einer kleinen Sternwarte.
Kurz bevor unser Weg in einer 180 Grad Kehre bergab zurück zur Hauptstraße führt, betreten wir einen
ungeteerten Weg zur linken Hand. Diesem folgen wir von nun an bis zu einer Weggabelung unterhalb des Teix-Gipfels. Zunächst führt uns der Weg ohne
Steigungen etwa 1 Kilometer weiter durch ein Tal, bis dieser sachte in einen Anstieg übergeht. Zunächst noch
in einem freien und schwach bewaldetem Gebiet (Bild links), schlängelt sich der Weg nach dem Überklettern
einer Gebietsabgrenzung (falls das Tor geschlossen ist - aber keine Angst, es gibt eine Treppe) in einem dichten
Steineichenwald recht steil bergan. Nach dem Passieren eines Rastplatzes und etwas
später einer Hütte, dauert es nicht mehr lange bis wir den Steineichenwald nach und nach verlassen und wir
unterhalb des Teix freien Blick über die zurückgelegte Strecke und vor allem den geschafften Anstieg
bekommen. Etwa hier biegt der Weg für ein kurzes Stück in Richtung Westen, bevor er über ein baumfreies
Stück in Richtung Norden weiter bis zur markierten Weggabelung ansteigt: Halblinks zum R eitweg des
Erzherzogs und für uns nach rechts weiter zum Teix. Nach einem kurzen Stück wird der normale Pfad durch
einen Kletterabschnitt unterbrochen. Zwischen großen Felsbrocken geht es um etwa 10 Meter bergan. Das
Bild rechts zeigt den Blick zurück in Richtung Valldemossa. Der nächste wieder einfache
Wegabschnitt führt auf eine Ringmauer zu, die an einer Leiter überklettert werden kann. Der baumlose Teix-Gipfel kündigt sich hier bereits rechts über uns an.
Wir folgen dem Weg auf eine Hochebene hinauf. Auf der und gegenüberliegenden Seite erkennen wir einen
Fahrweg mit zwei deutlich zu erkennenden Reifenspuren. Ein Blick auf die Karte sagt, daß dieser zum Coll de Sóller auf die alte Paßstraße nach Sóller
hinunterführen muß. Diese Richtung werden wir später einschlagen, nachdem wir den Teix zur rechten Hand
“bezwungen” haben. Die letzent 50 Meter bergauf sind zwar recht steil und man muß beim Schlängeln auf
sicheren Tritt achten, ist aber insgesamt nicht besonders schwierig.
Oben angekommen werden wir mit einem
phantastischen Rundblick belohnt: Im Norden das tiefblaue Meer, im Südosten Bunyola und davor die Gipfel mit dem Alqueria (Wanderung Bunyola - Alqueria - Biniforani Vell), und im Westen erkennen wir
das Gebiet des Reitweges vom Erzherzog (Wanderung Reitweg). Wir sind zwar recht früh aufgebrochen und
waren auch die ersten am Gipfel, aber zahlreiche andere Wanderer lassen nicht lange auf sich warten und es wird
unruhig auf der kleinen Ebene rund um die Gipfelmarkierung.
Für den Abstieg bis zur Hochebene etwa 50 Meter tiefer wählen wir zunächst den gleichen Pfad. In der
unteren Hälfte kürzen wir jedoch schräg nach rechts hin zum Weg nach Coll de Sóller ab und gelangen,
bevor dieser talabwärts zur alten Paßstraße nach Sóller führt, an eine Wasserstelle mit Brunnenbecken. Auf
etwa dieser Höhe biegt leicht zu übersehen ein schmaler Pfad links vom Weg ab und führt hoch in ein karges
Gebiet, in dem der Weg über weite Strecken nur zu erahnen ist. Die roten Punkte auf Steinen sind mal mehr
mal weniger gut zu erkennen. Daher muß man sich häufig an ferne Markierungen wie Berggipfel, Lage des
Bergrückens oder Ähnlichem orientieren. Unsere Wanderkarte gibt uns dabei die groben Richtungen vor.
Nicht auszudenken diesen Wegabschnitt bis zum Gipfel des Galera bei schlechter Sicht durchwandern zu müssen.
Auf dem 908 Meter hohen Gelera gibt es wirklich etwas zu bestaunen, und zwar den Blick hinunter direkt auf die Dächer von Deiá und das Meer um die Cala Deiá - einen Eindruck
den man wohl nicht so schnell vergessen wird. In Richtung Nordost ist sogar das Hafenbecken von Port de Sóller zu sehen und zurück nach Südwesten
der langgezogene Bergrücken den wir in der letzten Stunde überquert haben.
Viele Gründe für eine längere Pause, sich dabei hinzusetzen und einfach nur die Ausblicke zu genießen.
Der Abstieg beginnt direkt neben der Gipfelmarkierung. Wo eben noch
eine baumlose Hochebene war, beginnen kurz unterhalb schon die ersten Baumansammlungen (Bild unten). In der Ferne nahezu 900 Meter
tiefer können wir schon Sóller ausmachen. Trotzdem wird es noch eine
Weile dauern, bis wir dieses Ziel erreichen werden. Zunächst führt der Weg über offenes Gelände, bevor er
in einem Tal in einen Steineichenwald hineinführt. Schwer zu erkennen bewegen wir uns hauptsächlich in der
Mitte des Tals, bis wir auf einen schmalen Weg treffen. Diesem folgen wir für etwa 40 Minuten mehr oder weniger eben bis zu einer sch arfen Linkskehre. Etwa 50 Meter nach der Kehre wird’s spannend nichts für schwache Nerven
oder jemand der nicht schwindelfrei ist: Ein fast nicht auszumachender Abstieg in einer etwa 10 Meter hohen Steilwand, der an den kritischen
Stellen nur durch ein Drahtseil gesichert ist. Dabei müssen noch einige Felsvorsprünge überklettert werden. Also Vorsicht !! Unten angekommen
queren wir in dem Taleinschnitt irgendwie einige (?) Olivenhaine, bevor wir nach etwa 10 Minuten auf einen etwas breiteren Weg treffen.
Direkt an einer Kurve liegt eine kleine Hütte, vielleicht ein Ziegenstall? Irgendwie scheint der Weg bereits von
Fahrzeugen befahren zu werden. Wir folgen dem Weg nach rechts. An einigen sehr steilen Stücken ist er
durch eine harte Betondecke geschützt, was nach dieser langen Wanderung extrem zu spüren ist. Nach 15
Minuten erreichen wir eine Hausansammlung. An der Weggabelung halten wir uns rechts und folgen von nun
an der Straße in zahlreichen Kehren hinunter nach Sóller. Nach weiteren 30 Minuten gelangen wir zum Gehöft Can Montreals etwas oberhalb der Eisenbahntrasse. Für den weiteren Abstieg ab dem Gehöft
hinunter nach Sóller verweise ich hier auf die Wegbeschreibung dieser Seite.
Für die reine Wanderung benötigen wir ca. 6-7 Stunden. Für den kleinen Anstieg hoch zum Teix, mit
Pause und wieder hinunter auf den Weg, kann man etwa eine Stunde beanschlagen.
Valldemossa (410m) 0:00 >> Teix (1062m) 2:30 >> Weggabelung am Brunnen 2:45 >>
Galera (908m) 3:45 >> Abstieg in Steilwand 4:45 >> Sóller (20m) 6:30 (ohne die großen Gipfelpausen)
Wie oben mehrfach angedeutet verlangt dieser Weg festes Schuhwerk, insbesondere für den Wegabschnitt zwischen dem Teix und dem Galera. Da man sich zwischen den Gipfeln auf eine Höhe
zwischen 900 und 1060 Meter begibt, sollte man vom Wetter her gesehen wirklich absolut sicher
sein, nicht in einen Hochnebel zu geraten - zu schnell kann man den Weg verlieren oder nicht mehr
sicher auf und neben den Felsen des Weges treten. Einkehrmöglichkeiten gibt es nur in Valldemossa und Sóller mit zahlreichen Cafés und Restaurants
rund um die Plätze des Kartäuserklosters La Cartoixa und Plaza Constitucion. Von Sóller aus bringen wir es nicht mehr fertig, unsere überanstrengten Füße weiter zu belasten, und
so nehmen wir kurzerhand die kleine Bahn zurück zu unserem Hotel in Port de Sóller - ein wirklich
schöner Tagesabschluß nach dieser anstrengenden Wanderung.
Google Earth KML Track.
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