Von Deia nach Port de Sóller (Teil 3)
Wir befinden uns an dem großen Gebäude innerhalb des Waldstücks auf dem Weg von Deia über Cala de Deia (Wanderung Teil 1) in Richtung Lluc Alcari (Wanderung Teil 2).
Alternative 2: Fortführung von Teil 2 nach Muleta
Im Spätsommer 2001 haben wir uns für den beschwerlicheren, aber in jedem Fall unvergeßlichen Wanderpfad entlang der Steilküste in Richtung Alcunasa und Muleta
nach Port de Sóller entschieden. Wahrscheinlich haben wir auch nur den Seitenausgang hoch nach Lluc Alcari einfach
nicht bemerkt.
Eine detaillierte Beschreibung wäre für das nun folgende Wegstück übertrieben, da wir uns ständig hautnah
an der Steilküste bewegen und zahlreichen roten Punkten auf Steinen und Bäumen folgen können. Die
vereinzelt stehenden Häuser sind schon von weitem auf den Klippen über dem Meer zu sehen. Jedoch
täuscht die vermeintliche Nähe. Der Weg wird schwerer und schwerer und ist manchmal nur noch anhand
der roten Punkte zu identifizieren und auch nicht immer eben. An einigen Schrägen sollte man sehr aufpassen
nicht in die Klippen hinein abzurutschen. Auf einer steinigen Freifläche (Vorsicht!) an einer Steintreppe
rechts hoch in Richtung Straße versperrt uns plötzlich ein großer schwarzer Hund den Weg. Wir werden von
ihm und seinem noch unfreundlicheren Herrchen gezwungen, geradeaus weiterzugehen. Etwa 20 Minuten weiter, kurz vor den ersten Häusern von Alcunasa, treffen wir auf einen teilweise
betonierten Wasserablauf mit glatten Wänden, der jedoch während des Sommers kein Wasser führt. Auf
der anderen Seite links unseres Weges sehen wir einige Häuser und die breite
Zufahrtsstraße von der C710 von weiter oben, die auch als Parkplatz genutzt wird. Da es
keinen Weg oder eine Brücke auf die andere Seite des etwa 1,60 m tiefen Kanals gibt,
müssen wir mit gegenseitiger Hilfe ein wenig klettern. Auf der anderen Seite gehen wir ein kurzes Stück links hinunter zum Restaurant Bens d´Avall. Als Wanderer scheinen wir
hier ein wenig verkehrt gekleidet zu sein. Egal, wir haben einen riesigen Durst und kehren trotzdem ein.
Nach einer längeren Verschnaufpause auf der großen Terrasse - man hat hier einen
atemberaubenden Blick hinunter zur Steilküste und auf das Meer - setzen wir unseren Weg auf der kurvigen Straße in Richtung Muleta zur Küstenstraße C710 nach oben fort.
Kleines Abenteuer auf dem Weg zurück nach Sóller (2001)
Auf den letzten Wegabschnitt von Alcunasa über Muleta quer durch die Natur zurück nach Port de Sóller
- dieses sei hier nicht verschwiegen - mußten wir 2001 aus Zeitmangel leider verzichten. Wir hatten den
Weg total unterschätzt. Und dazu noch falsches Schuhwerk und zu wenig Wasser.
Von dieser Erfahrung noch gezeichnet hat uns auf der Straße nach oben freundlicherweise eine junge Angestellte des Restaurants Bens d'Avall, die mit zusehen mußte, wie jeder von uns im Restaurant nahezu
einen ganzen Liter Wasser trinken mußte, aufgelesen und in ihrem klapperigen Ford Fiesta den restlichen
Weg bis hinauf zur Küstenstraße (hier trifft man unterwegs bei dem Abzweig am Herrenhaus Son Augustinus den Alternativweg von Son Mico nach Port de Sóller (Wanderung Teil 4) und anschließend wieder hinunter nach Sóller mitgenommen.
Diese Fahrt war ebenso unvergeßlich wie die atemberaubende Wanderung zuvor: Wer von den
Mallorcaurlaubern kann schon behaupten, er hätte mit einem Einheimischen auf den Bergstraßen an jeder
möglichen und unmöglichen Stelle die gar nicht so langsamen Mietwagen der Touristen überholt, und das
sowohl auf kurzen und langen Geraden, wie auch in Kurven. Und das ganze auch noch überlebt?
Endlich, nach all den Strapazen dieses Tages in unserem Hotel in Port de Sóller angekommen, haben wir
uns für den nächsten Tag Pool-Ruhe mit geringerer Anstrengung und Aufregung im Hotelgarten verordnet -
wir haben es uns wirklich verdient. Aber trotz Allem. Irgendwann werden wir diesen Weg noch einmal
gehen, und dann mit der richtigen Ausrüstung von Anfang bis zum Ende.
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